Geschichte der FAU
Geschichte der FAU
1743 – Gründung durch Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth

Die Errichtung der Erlanger Universität erfolgte aus dem Geist des aufgeklärten Absolutismus. Die deutschen Universitäten des 18. Jahrhunderts hatten den Erfordernissen des fürstlichen Staates zu dienen, indem sie die Ausbildung von Verwaltungskräften sicherstellen und die fürstliche Reputation erhöhen sollten.
Auch für den brandenburg-bayreuthischen Markgrafen Friedrich standen diese Beweggründe im Vordergrund, als er – unterstützt durch die Markgräfin Wilhelmine und den ersten Kanzler Daniel de Superville – 1743 in seinem Herrschaftsbereich die Friedrichs-Universität eröffnete.
Es handelte sich nach den Universitäten Altdorf und Würzburg um die dritte Universität im fränkischen Raum; untergebracht wurde sie in der Nebenresidenzstadt Erlangen in Räumlichkeiten der ehemaligen Ritterakademie an der Hauptstraße. Am 4. November 1743, dem zukünftigen „dies academicus“, fand die feierliche Eröffnung statt.
1769 – Ausbau durch Markgraf Alexander

Die Universität Erlangen zählte zunächst zu den kleineren Einrichtungen ihrer Art. Nachdem sich im Gründungsjahr 64 Studenten an der neuen Universität immatrikuliert hatten, lehrten in den ersten Jahren 16 ordentliche Professoren; die durchschnittliche Gesamtzahl der Studierenden stagnierte zunächst bei etwa 200.
So sah sich die Universität in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens mit großen Existenzproblemen konfrontiert, da das Fürstentum Brandenburg-Bayreuth vergleichsweise klein war und wenig finanzielle Mittel besaß. Erst als 1769 nach dem Erlöschen der Bayreuther Linie das Fürstentum Brandenburg-Bayreuth mit dem Fürstentum Brandenburg-Ansbach in Personalunion regiert wurde, verbesserte sich auch die Basis für die Erlanger Friedrichs-Universität. Zu Ehren des nun herrschenden Markgrafen Alexander, der ihr erster großer Förderer werden sollte, wurde die Universität noch im selben Jahr in Friedrich-Alexander(s)-Universität umbenannt.
Gelehrt wurde der traditionelle Fächerkanon im Rahmen der Theologischen, Juristischen, Medizinischen und Philosophischen Fakultät. In der markgräflichen Provinzstadt Erlangen, die – abgesehen von der hohenzollerischen Residenz, welche als Witwensitz aber auch nur Nebenschauplatz war – keine bedeutenden politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Institutionen aufzuweisen hatte, kam den Professoren ein hohes Sozialprestige in der städtischen Gesellschaft zu.
1810 – Übergang an Bayern
Ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung brachten die Umwälzungen der politischen Rahmenbedingungen entscheidende Veränderungen für die Friedrich-Alexander-Universität. Mit dem Übergang an das preußische Königreich 1792, das französische Kaiserreich 1806 und schlussendlich das Königreich Bayern 1810 erfolgte der Umbau der markgräflichen Universität zur modernen staatlichen Einrichtung. Dies bedeutete zwar den Verlust zahlreicher Elemente der Autarkie wie beispielsweise der Universitätsgerichtsbarkeit und der Rechtsform des Universitätsbürgers, ermöglichte aber der Universität unter anderem eine sicherere finanzielle Basis.
Um diese Zeit konsolidierte sich auch die Studentenzahl bei etwa 400. Im Zuge der Pläne des bayerischen Ministers Maximilian Joseph von Montgelas, das bayerische Universitätswesen im Rahmen der Universität Landshut zu zentralisieren, stand die Existenz der Erlanger Universität zu Beginn des 19. Jahrhunderts des öfteren zur Disposition. Da sie jedoch die einzige protestantische Fakultät in Bayern vorweisen konnte, war ihr Weiterbestehen schließlich gesichert. Andernfalls hätten alle bayerischen evangelischen Theologiestudenten, deren Zahl nach der gerade erfolgten Eingliederung Frankens nach Bayern stark angestiegen war, ihr Studium außerhalb der Landesgrenzen absolvieren müssen.
1818 – Übereignung der Erlanger Residenzgebäude
Das Jahr 1818 brachte der Friedrich-Alexander-Universität erstmals einen großen Zuwachs an Gebäuden. Nachdem im Vorjahr die seit 1764 in der Erlanger Nebenresidenz lebende Markgräfinwitwe Sophie Caroline, die zweite Gemahlin des Universitätsgründers, verstorben war, erhielt die Universität durch Entscheidung des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph das Schloss, den Schlossgarten, die Orangerie und weitere ehemals markgräfliche Gebäude als Eigentum zugesprochen.
In die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts fiel auch die grundlegende Reform des Unterrichtsbetriebes an der Universität nach der Konzeption Wilhelm von Humboldts, welche die Verbindung von Forschung und Lehre beinhaltete. Die Vorlesungen wandelten sich von der bloßen Exegese bewährter Lehrbücher hin zur Vermittlung der Methoden wissenschaftlicher Arbeitsweise und der Anleitung zu selbständiger Forschungstätigkeit.
1824 – Einweihung des Krankenhauses
Die Fertigstellung des Krankenhauses im Ostteil des Schlossgartens 1824 war die erste große Neubaumaßnahme für die Universität. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten die fortschreitende Fächerdifferenzierung und die neuen medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschungsbereiche zur Errichtung zahlreicher weiterer neuer Gebäude, die um den Schlossgarten und im Bereich der Universitätsstraße ein regelrechtes Universitätsviertel entstehen ließen. Augenfälligste Bauwerke dieser Jahre sind das Kollegienhaus (1889), die Anatomie (1897), die Pathologie (1906) und die Universitätsbibliothek (1913).
1890 – Tausend Studenten im Durchschnitt
Neben die bauliche Vermehrung trat eine Vielzahl institutioneller Neu-gründungen in Form von Seminaren und – darauf aufbauend – Instituten, welche im Unterschied zu den Seminaren nicht nur wissenschaftliche Methodik vermitteln, sondern auch eigenständige Forschungsarbeiten durchführen.Auch die Studentenzahlen erlebten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen starken Anstieg, so dass im Sommersemester 1890 erstmals über 1.000 Studierende an der Friedrich-Alexander-Universität immatrikuliert waren.
Damit nahm die Erlanger Universität den 15. Platz unter den 21 Universitäten des Deutschen Reiches ein. Diese Entwicklung hatte auch das Verhältnis von Stadt und Universität grundlegend geändert.War das Bild Erlangens im 18. Jahrhundert noch von den Handwerksbetrieben der Hugenotten dominiert, so spielte die Universität im Laufe des 19. Jahrhunderts eine immer gewichtigere Rolle.
Zu den berühmtesten Professoren der Friedrich-Alexander-Universität zählen der Theologe Adolf von Harleß, der Jurist Christian von Glück, der Mediziner Franz Penzoldt, der Historiker Karl Hegel, der Philosoph Ludwig Feuerbach, der Germanist Benno von Wiese, der Orientalist und Dichter Friedrich Rückert, der Mathematiker Max Noether, der Physiker Eilhard Wiedemann, die Chemiker Emil und Otto Fischer, der Botaniker Johann Christian Daniel von Schreber, die Pharmazeuten Theodor und Ernst Martius, der Zoologe Enoch Zander und der Geologe Bruno von Freyberg.
An bekannten Studierenden konnte die Erlanger Universität unter anderem den Theologen Wilhelm Löhe, den Juristen und preußischen Staatsmann Karl Freiherr von Stein zum Altenstein, den Mediziner Samuel Hahnemann, die Schriftsteller Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck, Christian Friedrich Daniel Schubart und August Graf von Platen, den Chemiker Justus von Liebig, den Physiker Georg Simon Ohm und die Mathematikerin Emmi Noether verzeichnen.
1920 – Vom Prorektor zum Rektor
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 brachte auch für die Friedrich-Alexander-Universität einschneidende Veränderungen. Bereits am ersten Mobilmachungstag wurden Kollegiengebäude, Schloss und mehrere Abteilungen der Kliniken zu Lazaretten umgewandelt. Durch die Einberufungen oder freiwilligen Meldungen, die etwa drei Viertel der Studierenden betrafen, schrumpfte die Anzahl der tatsächlich ihren Studien nachgehenden Kommilitonen enorm; meist waren in den Kriegsjahren nur etwa 300 Studenten in Erlangen anwesend.
Die Vorgänge der Revolution in Bayern 1918/19 mit der Abschaffung der Monarchie führten an der Universität zum Wegfall des Titels „Rektor Magnificentissimus“, den bisher der jeweilige Landesherr geführt hatte, so dass 1920 das Amt des Prorektors in das des bis heute bestehenden „Rektors (Magnificus)“ umgewidmet wurde; dementsprechend wurde aus dem bisherigen „Exprorektor“ der „Prorektor“.Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg brachten für die meisten Studierenden große wirtschaftliche Notlagen, und viele kamen nun auch aus wirtschaftlich schlecht gestellten Verhältnissen an die Universität in der Hoffnung, sich trotz mangelnder Vorbildung für eine akademische Laufbahn eine neue Zukunft aufbauen zu können.
Die Geldentwertung und der Bankrott zahlreicher Stipendienstiftungen erhöhten die Not zusätzlich. Neugegründete Hilfseinrichtungen waren 1919 der „Allgemeine Studentenausschuss“ als Selbsthilfeorgan der Studentenschaft und 1922 der Verein „Studentenhilfe“, jetzt „Studentenwerk“, der 1930 das Studentenhaus am heutigen Langemarckplatz eröffnen konnte. Für die Universität insgesamt waren die zwanziger Jahre jedoch – nach dem rasanten Aufbruch seit der Jahrhundertmitte – eine Phase der Stagnation.
1928– Gründung der Naturwissenschaftlichen Fakultät
Die seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmende Bedeutung der Naturwissenschaften machte sich schließlich auch in der Struktur der Universität bemerkbar. So wurden 1928 die naturwissenschaftlichen Fächer aus der Philosophischen Fakultät ausgegliedert und in einer eigenen Naturwissenschaftlichen Fakultät organisiert.
1933 – Beseitigung der akademischen Selbstverwaltung
Bereits in der Weimarer Zeit herrschte an der Erlanger Universität ein ausgeprägt deutschnational orientiertes Klima, und im November 1929 konnte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund bei den Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuss erstmals an einer deutschen Universität die absolute Mehrheit der Sitze erringen. Die Jahre der NS-Diktatur riefen in Erlangen ähnliche Vorkommnisse wie an anderen Universitäten hervor, so die Entlassung missliebiger Professoren, die Bücherverbrennung vom Mai 1933 oder der Einbau ideologiekonformer Lehrinhalte wie die sogenannte „Rasseforschung“.
Die akademische Selbstverwaltung wurde in der NS-Zeit beseitigt und das „Führerprinzip“ auch auf die Universitätsverfassung angewandt, indem der Rektor nicht mehr aus den Kreisen der Professoren gewählt, sondern vom Reichswissenschaftsminister ernannt wurde. Wie im gesamten Deutschen Reich hatte man auch in Erlangen in diesen Jahren aufgrund der nationalsozialistischen Bildungspolitik einen Rückgang der Studentenzahlen zu verzeichnen.
1945 – Wiederaufbau
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Erlangen – abgesehen von Heidelberg – die einzige beinahe unzerstörte Universitätsstadt. Nach der Wiederaufnahme des Lehrbetriebes zum Wintersemester 1945/46 war der Andrang groß, und die Studentenzahl verfünffachte sich gegenüber dem Vorkriegsstand. Während die Universität beispielsweise im Sommersemester 1927 von 1.340 Studierenden und zehn Jahre später von 967 Studierenden besucht worden war, stieg deren Zahl zum Sommersemester 1947 bereits auf 5.316.
Mit dem steten Wiederaufbau der deutschen Universitätslandschaft zeichnete sich jedoch bis Ende der fünfziger Jahre ein abermaliger Rückgang der Studentenzahlen in Erlangen ab, so dass die Universität Erlangen im Wintersemester 1956/57 an letzter Stelle im Bundesgebiet lag.
1953 – Erste Neubauten
Zunächst galt es, den Nachholbedarf an Erweiterungsbauten für den akademischen Lehrbetrieb zu befriedigen. Um die Charakteristik der Erlanger Universitätsanlage mit ihrem innerstädtischen Einzelbautengefüge beizubehalten, wurden die neuen Gebäude zunächst nicht wie andernorts außerhalb des Stadtzentrums auf einem vom städtischen Geschehen isolierten Campus, sondern auf bisher anderweitig genutzten Flächen in der Innenstadt errichtet.
Dies betraf in erster Linie das ehemalige Kasernenareal an der Bismarckstraße, wo ab 1953 ein Neubaukomplex für die Juristen, Theologen und Geisteswissenschaftler eingeweiht werden konnte; des weiteren folgten neue Gebäude in der Innenstadt insbesondere für die Medizinische Fakultät, so beispielsweise das 1978 eingeweihte Kopfklinikum auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt an der Schwabachanlage.
Kennzeichnend für den Ausbau der Universität in den sechziger Jahren war die wachsende Bedeutung der Ingenieurwissenschaften. Die Modernisierungsbestrebungen der Nachkriegsjahre forcierten den bereits erstmals 1903 geäußerten Wunsch nach Angliederung einer technischen Abteilung an die Friedrich-Alexander-Universität; insbesondere die Mitglieder der Naturwissenschaftlichen Fakultät erhobenen nun Forderungen nach Errichtung einer eigenen Fakultät für Elektrotechnik und Maschinenbau, denen sich auch der Senat 1957 anschloss.
1961 – Gründung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
Zunächst wurde die Universität jedoch durch ein anderes Ereignis erweitert. 1961 erfolgte die Angliederung der 1919 in städtischer Trägerschaft gegründeten Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als sechste Fakultät an die Erlanger Universität; seitdem trägt die Universität die Ortsbezeichnung „Erlangen-Nürnberg“.
Der Anschluss der Nürnberger Hochschule bedeutete, dass die volks- und betriebswirtschaftliche Ausbildung, die bisher eher marginal im Rahmen der Erlanger Philosophischen Fakultät erfolgt war, nun am Nürnberger Standort in wesentlich erweiterter Form angeboten werden konnte. Diese städteübergreifende Fusion markierte den Beginn des rasanten Anstiegs der Studentenzahlen, der Ende der sechziger Jahre neue Höhepunkte erreichte.
1966 – Gründung der Technischen Fakultät

Nach langen Diskussionen beschloss schließlich der Bayerische Landtag 1962 die Errichtung einer Technischen Fakultät in Erlangen. Damit hatte sich die Erlanger Universität gegen die Stadt Nürnberg durchsetzen können, die ebenfalls – bereits seit mehreren Jahrzehnten – die Errichtung einer Technischen Universität in Nürnberg gefordert hatte.
Da der große Platzbedarf für die notwendigen Gebäude der neuen Fakultät im Erlanger Stadtzentrum nicht zu befriedigen war, wurde 1964 der Grundstein für einen neuen Universitäts-Campus im Südosten der Stadt gelegt; 1966 erfolgte die Eröffnung der Technischen Fakultät als siebte Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität. Die damals bundesweite Besonderheit war, dass die Ingenieurwissenschaften als Fakultät in den Rahmen des klassischen Fächerkanons einer bestehenden Universität eingegliedert wurden.
1968 – Studentenbewegung
Die folgenden Jahre standen auch für die Friedrich-Alexander-Universität im Zeichen der Studentenbewegung, die das akademische Leben nachhaltig prägen sollten. Die Proteste der Studierenden, welche die gesamte deutsche Hochschullandschaft erfassten, wandten sich zunächst gegen rein universitäre Problematiken wie etwa schlechte Studienbedingungen. Ab 1969 radikalisierten sie sich in Richtung einer allgemeinen politischen Systemopposition und manifestierten sich – zusammen mit anderen gesellschaftlichen Gruppen – in der sogenannten Außerparlamentarischen Opposition.
Heftige Auseinandersetzungen gab es insbesondere in der Debatte um das Bayerische Hochschulgesetz 1974 und die damit verbundene Unterbindung der Ausübung eines allgemeinen politischen Mandats durch die Studentenvertretung sowie um das bundesweite Hochschulrahmengesetz 1976. Auch in der Außenwirkung der Universität wurden in jenen Jahren zahlreiche überkommene Usancen beseitigt, so das Tragen der Talare durch die Professoren oder die Feier des Stiftungstages „dies academicus“, der seit 1968 anstatt im barocken Redoutensaal im eher nüchternen Ambiente des Auditorium Maximum veranstaltet wird.
1972 – Gründung der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät
Eine letzte neue, achte Fakultät kam hinzu, als 1972 die – 1956 zunächst als Institut für Lehrerbildung gegründete und 1958 zur „Pädagogischen Hochschule“ aufgewertete – Pädagogische Hochschule Nürnberg als Erziehungswissenschaftliche Fakultät in die Friedrich-Alexander-Universität eingegliedert wurde. Im Gegensatz zu den übrigen Hochschulen Bayerns blieb diese Selbständigkeit der Ausbildung der Grund-, Haupt- und Realschullehrer im Rahmen einer eigenen Fakultät bis heute erhalten. Bis 2007 gliederte sich die Friedrich-Alexander-Universität in elf Fakultäten, nachdem 1975 die Philosophische Fakultät in zwei und die Naturwissenschaftliche Fakultät in drei eigenständige Fakultäten (zunächst unter der Bezeichnung „Fachbereich“) aufgeteilt worden waren.
Mit beinahe 30.000 Studierenden im Wintersemester 1991/92 war der vorläufige Zenit der Studentenzahlen erreicht. Während bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts je etwa 40 Prozent der Studierenden an der Theologischen und der Juristischen Fakultät immatrikuliert waren, verteilt sich seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große Prozentzahl der Studierenden insbesondere auf die neu hinzugekommene Technische sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät.
2000 – Zukunftsweisende Reformen
Am Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Friedrich-Alexander-Universität vor neuen Herausforderungen. Neben dem weiteren Ausbau der Einrichtungen auf dem Südgelände verändern auch Baumaßnahmen im Stadtinneren das Erscheinungsbild. So erfolgte beispielsweise 2001 die Eröffnung des Röthelheim-Campus auf dem Areal der ehemaligen Artilleriekaserne.
Mit der Umstrukturierung der Studiengänge auf die Bachelor- und Masterstruktur hat die Universität frühzeitig die Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst erfüllt, bis zum Ende des Jahrzehnts die herkömmlichen Diplom- und Magisterstudiengänge zu ersetzen.
Um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig agieren zu können und den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, wurde außerdem mit Beschluss des Senats vom 7. Februar 2007 die Struktur der Friedrich-Alexander-Universität einer grundlegenden Neuordnung unterzogen. So existieren seit dem Wintersemester 2007/08 statt der bisher elf nun fünf Fakultäten mit vorwiegend an Departmentstrukturen orientierten internen Gliederungen, um vorhandene Kooperationen zu verstärken und neue Synergieeffekte zu erzielen.